NACH OBEN


Ihre dienstlichen, sozialen und persönlichen Belange im Rahmen Ihres Arbeitsverhältnisses werden durch den Personalrat (MTV) gegenüber der Dienststellenleitung vertreten. Dies geschieht in einer vertrauensvollen Zusammenarbeit auf der Rechtsgrundlage des Landes-Personal-Vertretungs-Gesetzes NRW (LPVG NRW), welches die Aufgaben, Rechte und Pflichten des Personalrats definiert.

Tätigkeitsbericht des Personalrats für MTV 2021

Stellungnahme zum Einstellungsstopp

UPDATE vom 15.12.2022

Inzwischen hat die Ruhr-Uni Bochum vom Land NRW die Zusage über eine Kompensation in Höhe von 4,8 Millionen EURO erhalten (siehe Pressemitteilung vom 14.12.2022). Dennoch bleibt der Einstellungs- und Wiederbesetzungsstopp zum großen Teil bestehen.

Die gestern verkündete Rücknahme gilt laut Aussage der Kanzlerin leider nur für die befristet Beschäftigten, „die mit einer Weiterbeschäftigung oder Entfristung gerechnet haben“. Dies betrifft nach den Informationen des Personalrates MTV leider niemanden für den der PR MTV zuständig ist. Das Personaldezernat bestätigte heute unsere Vermutung: „Eine Nachbesetzung bei Eigenkündigung oder Rente ist weiterhin nur über den Rektoratsbeschluss möglich“.

Was bisher geschah ...
Als erstes berichteten die WAZ und WDR 5, denen die RUB-Interna geleakt wurden.

Erst nach unserer hybriden "Personalversammlung" am 29.11.2022 vormittags mit über 900 Beschäftigten (das ist ein neuer Bestwert, denn vor Corona waren es meist nur 250-300 Beschäftigte), hat die RUB die Infos auch offiziell bestätigt (siehe Pressemitteilung vom 29.11.2022). Danach berichteten nach diversen Interviews der WDR, Radio Bochum und der Deutschlandfunk. Der Link zum Video in der "Aktuellen Stunde" vom 29.11.2022 ist in der WDR-Mediathek leider nicht mehr verfügbar.
Am 07.12.2022 hat ver.di zu einer aktiven Mittagspause aufgerufen , an der sich ca. 60 Beschäftigte beteiligt haben. Unter anderem berichtete Bochum-Alternativ über diesen Protest. Ver.di fordert die Rücknahme des Einstellungsstopps und unterstützt die Beschäftigten notfalls auch juristisch.

 

Sehr geehrte Frau Kanzlerin, sehr geehrtes Rektorat,

der Einstellungsstopp ist gänzlich ohne Mitwirkung der Personalräte beschlossen worden. Eine Information erfolgte erst zeitgleich mit der Information an die Leitungen der Zentralen Betriebseinheiten und Dezernate. Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht in den Augen des Personalrats anders aus.
Dass die Information aus der Leitungsebene in vielen Fällen nicht weitergegeben wurde und auch Sie als Kanzlerin nicht die komplette Belegschaft informiert haben, hat unser Vertrauen stark erschüttert und entspricht auch nicht dem gemeinsamen Leitbild unserer RUB.
Als eine der größten Arbeitgeberinnen kommt der Ruhr-Universität eine besonders verantwortungsvolle Rolle zu, so dass die Signalwirkung von Personalmaßnahmen wie einem Einstellungsstopp nicht zu unterschätzen ist.
Bei dem derzeitigen Fachkräftemangel und dem demographischen Wandel ist zu befürchten, dass Stellenbesetzungsverfahren nach unserer Einschätzung monatelang verzögert werden und unplanbare Existenzängste bei befristet Beschäftigten geschürt werden. Deswegen ist davon auszugehen, dass weitere befristete Angestellte kündigen und eine sicherere berufliche Zukunft außerhalb der RUB suchen. Diese Stellen nach Beendigung des Einstellungsstopps wieder zu besetzen wird eine nächste Herausforderung sein. Der fehlende Wissenstransfer wird weitere Probleme mit sich ziehen.
Die zentrale Verwaltung ist eine wichtige Säule dieser Organisation, die dafür Sorge tragen muss, dass die Ruhr-Universität ihren Aufgaben in Forschung und Lehre nachkommen kann. Fallen in der zentralen Verwaltung – wenn auch „nur“ befristet für 6 Monate –  Arbeitsplätze und damit Leistungen weg – oder werden Stellen in den kommenden 6 Monaten nicht verlängert/nachbesetzt, wirkt sich das nicht nur auf Forschung und Lehre negativ aus, sondern wird mit großer Wahrscheinlichkeit eine unkalkulierbare Kettenreaktion in Gang setzen, die neben dem bisherigen Imageschaden weitere Schäden für den Standort Bochum nach sich ziehen können. Die potentiell eingesparten 6-7 Mio. € könnten für die RUB mit erheblichen Nachteilen verbunden sein. Dies kann sich auch auf zukünftige Bewerbungen bspw. Exzellenzinitiativen auswirken.

Sie sprechen hier bei 230-250 Stellen immerhin von etwa 20% unserer Kolleg*innen im MTV-Bereich in der zentralen Universitätsverwaltung und den Zentralen Betriebseinheiten!

Die aktuelle Finanzlage ist nicht nur der aktuellen Energiekrise, geringeren Einschreibezahlen oder anderen äußeren Einflüssen zuzuschreiben, sondern vielmehr ein Ergebnis des bisherigen Haushaltsparadigmas. Seit der „Entlassung der Hochschulen in die Freiheit“ – wie es im Hochschulfreiheitsgesetz angedacht war, werden die Hochschulen für das Verausgaben von Mitteln belohnt, statt eine sparsame, nachhaltige Haushaltspolitik zu fördern. Die Ruhr-Universität kommt einem Bildungsauftrag nach und produziert keine Waren.

Wir fordern wieder zu der gewohnten transparenten Kommunikationspolitik zurückzukehren, damit Neuigkeiten für alle Beteiligten auch wirklich neu und verlässlich sind.

Wir fordern Solidarität und Empathie für  unsere betroffenen Kolleg*innen, deren Verträge in den nächsten 6 Monaten auslaufen. Insbesondere sie haben das Recht, von Ihrer Arbeitgeberin informiert zu werden, wie es um ihren Arbeitsplatz steht und sollten, nicht erst durch die Presse oder spätere Pressemitteilungen davon erfahren.

In der Hoffnung auf eine bessere vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der gesamten Hochschulleitung und ein verantwortungsvolles Umdenken!


Ihr Personalrat (MTV)

Leider stellt sich immer wieder einmal die Frage, an wen die Kolleginnen und Kollegen sich wenden können, wenn es zu Konflikten am Arbeitsplatz kommt. Hier sind die entsprechenden Personen und Ansprechstellen aufgelistet.

Alle diese Personen wollen Ihnen helfen. Sie alle sind zur Verschwiegenheit verpflichtet und werden erst tätig, wenn Sie es ausdrücklich wünschen. Scheuen Sie sich nicht, frühzeitig um Hilfe zu bitten. Wir sind für Sie da. Das ist unsere Aufgabe.